Eine Betrachtung wegweisender Prophetenworte - Micha 6,8
Es ist dir gesagt Mensch, was gut ist, und was deinem Sein, deinem Wesen, deinem Ursprung entspricht.
In der Bibel steht an der Stelle, „was Gott von dir fordert“, aber gemeint ist dasselbe. Jede und Jeder ist eingeladen oder herausgefordert zu erfahren, dass wir alle die Fähigkeit in uns tragen, die Welt von Augenblick zu Augenblick „gut“ zu machen. Dazu, sagt zumindest die Bibel, sind wir geschaffen: Wir sollen Menschen sein. Wir sollen immer wieder die unter Gottes Geschöpfen werden, die die Welt nicht einfach sich selbst überlassen.
Was grundsätzlich richtig und gut klingt, will im zweiten Schritt nicht nur gedacht oder gesagt, sondern vor allem getan werden. „Die Kirche“ ist gestaltgewordene Möglichkeit, Gottes Wort hören zu können und im besten Fall halten zu lernen. Und es wird immer heißen, dass wir unser Menschsein denen an die Seite stellen sollen, die gerade an Gott und der Welt, an sich und am Leben zweifeln. Denn „Liebe Üben“ ist die vornehme und erste Menschenpflicht, und die Ökumenische Notfallseelsorge im Kreis Mettmann will ihr Entfaltungsmöglichkeit bieten.
"Da sein und nah sein" denen, die sich plötzlich inmitten sie lähmender Not wieder- und verlassen finden, das ist ein gebotener Ort für Menschlichkeit. Und zugleich wissen alle in der Notfallseelsorge Tätigen, dass wir nicht mehr haben als uns selbst und die Kraft mit den Betroffenen die Dinge auszuhalten, die nicht mehr zu ändern sind. Das lehrt und zwingt, immer wieder demütig zu sein vor Gott.
Die Ökumenische Notfallseelsorge im Kreis Mettmann ist in einem guten Sinn lebendiger Gottesdienst, der keinen Sonntag braucht. Und sie ist in ganz eigener Weise eine Gemeinschaft ökumenischer Weite, denn die Nächsten in der Seelsorge sind immer die, die tun was sie sind. Sie sind im notwendigen Augenblick Menschen an der Seite von Menschen in Not. In diesem Augenblick gibt es für „die Kirche“ keinen bessern Platz.
Die Ökumenische Notfallseelsorge im Kreis Mettmann wird von Rettungsdienst, Feuerwehr oder Polizei zu laufenden Einsätzen hinzugezogen.
Ziel ist es, nach der Erstversorgung betroffene und/oder beteiligten Menschen zu stabilisieren. Auf Anforderung der Einsatzkräfte vor Ort alarmiert die Leitstelle des Kreises Mettmann den Fahrdienst der Notfallseelsorge. Dieser aktiviert die diensthabenden Seelsorger:innen, und der Einsatzbus fährt die Einsatzstelle zusammen mit den Notfallseelsorgenden an.
„Da sein. Nah sein.“ Das ist Motto der Ökumenischen Notfallseelsorge im Kreis Mettmann.
Unsere Mitarbeitenden begleiten Menschen. Sie hören zu, halten die Situation mit aus, beruhigen, stabilisieren, strukturieren. Wenn gewünscht, bieten wir Gebet und Segen an. Nächste Schritte werden geklärt. Notfallseelsorge endet, wenn die Betroffenen stabilisiert ihrem sozialen Netz übergeben werden können.
70 Notfallseelsorgende sind für die Ökumenische Notfallseelsorge im Kreis Mettmann unterwegs.
* (Zitate aus dem letzten Ausbildungskurs).
Die Notfallseelsorge im Kreis Mettmann ist ökumenisch aufgestellt und verantwortet. Sie wird von drei Koordinatoren geleitet.
Seit dem 1. April 2024 ist die Stelle des katholischen Koordinators durch Eintritt in den Ruhestand des bisherigen Stelleninhabers vakant. Eine Nachbesetzung wird im Laufe dieses Jahres erwartet. Die Koordinatoren sind Ansprechpartner für die Leitstelle des Kreises Mettmann, für den Fahrdienst und die Mitarbeitenden.
Bei größeren Lagen sind sie "Leiter PSNV" (Psychosoziale Notfallversorgung). Die Koordinatoren bilden Notfallseelsorgende aus, begleiten sie in ihrem Ehrenamt und kümmern sich um Fort- und Weiterbildung.
Sie stellen 24/7 (24 Std. an 7 Tagen) zusätzlich zu den diensthabenden Notfallseelsorgenden einen Hintergrunddienst. Hier haben die Seelsorgenden im Einsatz stets eine:n Ansprechpartnerin/ Ansprechpartner. Bei Paralleleinsätze organisiert der Hintergrunddienst ein weiteres Team. Sind vier oder mehr Seelsorgende in einem gemeinsamen Einsatz, fährt auch der Hintergrunddienst zum Einsatzort.
Das Büro der Notfallseelsorge übernimmt wichtige Planungs- und Verwaltungsaufgaben. Ein wichtiger Baustein der Ökumenischen Notfallseelsorge im Kreis Mettmann ist der Fahrdienst. Für den Fahrdienst steht ein Einsatzbus zur Verfügung, mit dem seit 2018 Mitarbeitende von Taxi Herzog Hilden 24/7 die Seelsorgerinnen und Seelsorger zum Einsatzort bringen.
Was mich an der Notfallseelsorge fasziniert: „Das Wertvollste, was wir Menschen in der Not schenken können ist Zeit, Nähe und ein Ohr. Ihre Not soll gesehen und gehört werden.“
Was mich an der Notfallseelsorge fasziniert: "Menschen beizustehen und Unverstehbares miteinander auszuhalten."
E-Mail: notfallseelsorge.mettmann[at]ekir.de
"An der Notfallseelsorge fasziniert mich das große Vertrauen der Betroffenen in den ersten Stunden einer akuten Notsituation, in unsere Arbeit und in unsere Person als Notfallseelsorger*innen."
"Mich fasziniert an der Notfallseelsorge, dass es so viele ehrenamtliche Helfer:innen gibt, die ihre Freizeit opfern, um anderen Menschen zu helfen."
"Mich fasziniert an der Notfallseelsorge die gesamte Struktur und die Organisation, wenn es darum geht, betroffenen Menschen in ihrer Not Beistand zu leisten."